Den „Toten Schacht“ selbst gibt es nicht, aber die Gegend gegenüber der Stadt, pockennarbig übersäht von kleinen Bergbauhalden. Die Namen all dieser kleinen und großen Bergbaureste musste sich kein Schriftsteller ausdenken: Zehntausend Ritter, Galliläische Wirtschaft, Haselstaude samt Kälberstall, Freudiger St. Georg, Kalter Winter, Rotes Geschick, König Dänemark, Palmbaum. Ein „Toter Schacht“ – oder das, was von ihm übrig ist – lässt sich also leicht finden, wenn man den Beschreibungen im Buch folgt. Auf jeden Fall muss man an den Zehntausend Rittern vorbei.
Das Ladenbüro: Ganz hinten in einer Geschäftsstraße hat Berghaus sein Ladenbüro eingerichtet. Die Straße findet man leicht, einfach Berghaus folgen, wenn er von seinem Lieblingsrestaurant ins Ladenbüro geht. Natürlich nimmt er immer den gleichen Weg. Dann nur doch das Haus finden, in dem in Wirklichkeit ein kleiner Kulturverein seinen Sitz hat.
Das Bergmeister: Berghaus isst immer das Gleiche, Spaghetti mit Tomatensoße. Das ist eigentlich ein Kindergericht aber er mag die Soße, und seitdem er festgestellt hat, dass er sie mag, verzichtet er darauf, sich immer wieder neu zu entscheiden. Und Wasser, Medium. Außerdem hat er sich in Ulrike Leistner verguckt, die den Laden mit ein paar Freunden wieder aufgebaut hat. Das Lokal heißt natürlich anders. Spaghetti mit Tomatensoße gibt es bestimmt.
Die Bergparade: Die große Bergparade kurz vor Weihnachten. Tausend Trachtenträger in bergmännischen Uniformen. In regelmäßigem Abstand eine Bergkapelle. Jedes Bergrevier hat seine typische Tracht. Die Schneeberger mit gelben Hosen, die Freiberger mit den goldenen Schulterstücken, die Blaufarbenwerker mit den blauen Schürzen, die Annaberger mit der roten Weste. Hier zeigt sich das Erzgebirge aus den Postkarten und Tourismusbroschüren. Hier zeigen sich Klischee und Seele des Berglandes zugleich. Hier endet die Geschichte.