Das Erzgebirge: Der Erzgebirgekrimi erzählt zuerst die Geschichte seiner Figuren und eines monströsen Verbrechens. Er erzählt aber auch die Geschichte des Erzgebirges: Kaltes Land. Tiefe Täler. Weite, leere Hochflächen. Die langen Winter, die Regenwolken und die Nebelschwaden, die sich tagelang gegen die ausladenden Berghänge pressen, verleihen dem Erzgebirge seine mystische Atmosphäre. Andererseits ist kein Gebirge dichter besiedelt. Nirgendwo sonst reichen die Städte und die Industriedörfer bis auf den Kamm hinauf und trotzen dort dem rauen Klima. Das Erzgebirge hat eine lange und pralle Geschichte. Viel Stoff für den Erzgebirgekrimi. Es hat die Menschen mit ihren Erzählungen. Es hat auch die Postkartenidyllen und das Weihnachtslandimage für das Lokalkolorit. Doch die Ruhe ist trügerisch. Hinter der friedlichen Fassade lauert der Tod. Das Böse war schon immer da.
Annaberg-Buchholz: Gescheitert und unzufrieden ist Jan Berghaus in seine Geburtsstadt Annaberg im Erzgebirge zurückgekehrt und hat sich dort ein altes, verfallenes Haus gekauft. Die Stadt liegt in den Bergen. Sie wird von einer gewaltigen Kirche überragt. Sie ist keine kitschige Touristenkulisse sondern eine bunte und mitunter auch raue Mischung aus alten, einfachen Häuschen mit Vorgärten, protzigen Gründerzeitpalästen und Fabriken. Sie ist ein bisschen zu groß geworden, für die Menschen, die heute hier leben.
Kaltenhaide: Hoch oben auf dem rauen Kamm des Erzgebirges liegt das Bergdorf Kaltenhaide – es sind fast 900 Meter über dem Meer, eine weite Hochfläche zwischen Wiesen, Feldern und dunklen Fichtenwäldern. Die Grenze zu Tschechien verläuft gleich hinter dem Ort im Wald. Und über allem thront der dunkle Basaltbrocken des Hassberges. Kaltenhaide gibt es nicht wirklich. Aber die Tatorte kann man finden, an den Flanken des Hassberges, zwischen Satzung und Christophhammer, in Jöhstadt und Grumbach.
Crottendorf: Dieses Dorf gibt es wirklich. Der Schauplatz von „Eiskaltes Erzgebirges“ liegt an den Flanken des Fichtelberges. Kilometerlang zieht es sich von den dunklen Fichtenwäldern des Gebirgskammes die Zschopauaue hinunter – kein abgelegener Weiler, sondern ein großes Industriedorf, wie so viele im Erzgebirge. Doch zu Weihnachten verwandelt es sich in einen romantischen, schneeglitzernden Lichtertraum. Crottendorf ist berühmt für seine Räucherkerzen – und neuerdings für einen mysteriösen Mord mitten auf dem Marktplatz.
Das Berghaus-Haus: Verfallen steht es in einer kleinen, steilen Gasse unterhalb einer Annaberger Einkaufsstraße – das alte, kaputte Haus, das sich Jan Berghaus gekauft hat und das er – meist vergeblich – versucht, irgendwie bewohnbar zu machen. Das Haus gibt es wirklich, aber natürlich leben weder Berghaus noch seine Tochter Sascha hier. Es steht seit vielen Jahren leer. Vielleicht kommt irgendwann ein verrückter Professor mit einer irren Idee und versucht sich daran, wie das Vorbild aus dem Buch.