Zum „Pyramidenanschieben“ in Kaltenhaide – jedes Jahr zum ersten Advent – gibt es immer ein Gedicht. Ein paar launige Worte zur Vorfreude, zur Pyramide, zu diesem Fest hier. Ein Mitglied des Schnitzvereins verfasst jedes Jahr ein neues. Jetzt ist es so weit. Die Gespräche, das Lachen und Toben auf dem Platz verstummen. Vorn auf der provisorisch gezimmerten Bühne trägt jemand vor:
Kimmt raa, ihr Leit, nu is suweit – mir leitn ei de Weihnachtszeit.
In Wald und Wiesen liegt dr Schnee – dr Wind pfeift ieber de Juchee. In Derfel, do is viel Gemahr – ah unnre Peremett muss har.
Gugg när, s hoot ewing gelitten – do müss mr unnre Leit zambitten. Enn Schof fehlt’s Ohr, dr Kuh e Bah – e Lichtl wackelt, Farb muss naa. Do müss mr schraubn, molern, segn – un ah dos Brattl unnerlegn. Damit de Peremett grood stieht – un sich, wie’s soll, ah richtig dreht.
Kimmt raa ihr Leit, nu is suweit – mir leitn ei de Weihnachtszeit.
Saht ner, wie se itze stieht – hoff mr, dos se nochert gieht. Ubn de Kurrende musiziert – und de Walt die jubiliert: Weil drin in Licht, is klaane Gungel – in senner Kripp so friedlich strohlt. Un Friedn bringt, und Liebe, Freide – un unner aller Zukunft molt.
Maria, Gusef, ah dr Hert – sei miet drbei un gabn ihr Wort. Drei Kening renne immering – Weihrauch, Myrrhe, Gold se bring. Betrachtn es Wunder auf Heu und Struh. Bargmaa un Engel, se lechten drzu.
Kimmt raa ihr Leit, nu is suweit – mr leitn ei de Weihnachtszeit.
Saht har auf unner Flackl nieder – mir singe heit de altn Liedr. Vu Haamitland und Peremett – vu Schwibbegn ofn Fanstrbrett. Ahh Budn ho mr fier eich sood – mit Gliehwein, Brotworscht, Raachermaad.
Guggd när, wie de klaane Kinner – immering im Schnee rimbuhln. Tut eich när, bevor is luusgiehd, noch ewos ze Assn huln.
Nu soll de Peremett sich drehe – langt dä dr Wind ubm vu dr Höhe?
Naa, dos langt net, solln mr pusten? Oder es Gewind entrusten? Naa, dos is net, gieht schie fei. Drigg emol dos Knebbel nei.
Und nu alle zamm: Hauruck. Hauruck.